Warum sind sich Denna und Kvothe eigentlich so ähnlich?
Um ehrlich zu sein, habe ich die Denna-Hasser da draußen nie ganz verstanden. Abgesehen von dem Verbrechen, nicht mit Kvothe zusammenzukommen, lässt Denna sich schließlich im Laufe des Buches nichts zuschulden kommen. Gut, sie ist bis zum Erbrechen perfekt; sie ist wunderschön, eine begabte Musikerin, der das, was andere sich durch harte Arbeit erwerben, scheinbar zuzufliegen scheint, kennt sämtliche Tricks, die man auf der Straße gebrauchen kann, gewinnt beim Kartenspiel und es bereitet ihr keinerlei Schwierigkeiten, die Fassade des Ankers hochzuklettern, um eine Nachricht in Kvothes Zimmer zu hinterlassen, nachdem Kvothe sie erst einmal auf die Idee gebracht hat. Die Liste ließe sich fortführen, aber es genügt, sie in einem Satz zusammenzufassen: Denna kann eigentlich alles, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. Und damit ähnelt sie auf erstaunliche Weise Kvothe selbst. Tatsächlich sind Denna und Kvothe sich so ähnlich, dass sie beizeiten wie Spiegelbilder erscheinen: Denna ist wunderschön und wickelt jeden Mann um ihren kleinen Finger, Kvothe ist unglaublich gutaussehend und alle Frauen fliegen auf ihn. Denna ist eine begnadete Musikerin, mit einer Stimme wie geschmolzenes Silber, die „The Lay of Sir Savien […] the most difficult song [Kvothe] has ever heard“ (TNOTW, Kap. 54) durch bloßes Zuhören lernt. Kvothe ist ein begnadeter Musiker, der ein zweiter Illien werden könnte. Tatsächlich werden sich, je weiter die Geschichte fortschreitet und je mehr wir über Denna erfahren, beide immer ähnlicher. Denna studiert nicht an der Universität, aber, genau wie Kvothe, versucht sie Wissen zu erlangen, zu dem der Zugriff schwer ist, einer der wichtigsten Gründe, warum sie sich dafür entscheidet, bei ihrem Gönner, Master Ash, zu bleiben. Am Ende von The Wise Mans Fear findet Kvothe heraus, dass sie in der Lage ist, Yllische Geschichtsknoten zu knüpfen; er entdeckt einen geflochtenen Zopf in ihrem Haar, der Kvothe zufolge beinahe „lovely“ bedeutet:
Her mouth made a perfect „o“ of surprise, and one hand went self-consciously to her hair. „You can read it?“ she said, her voice incredulous, her expression slightly horrified. […] „It's got six strands instead of four, but it's almost like a story knot, isn't it?“
„Almost?“ she said. „It's a damn sight more than almost.“ TWMF, Kap. 147
Aber lange bevor Kvothe selbst lernt, Yllische Geschichtsknoten zu lesen, kann Denna sie bereits knüpfen: Als Kvothe sie in Severen trifft, fallen ihm ein paar dünne geflochtene Zöpfe in ihrem Haar auf, die Denna ab und zu auflöst und in einem anderen Muster flicht. Die Vermutung drängt sich auf, dass dies ein Teil des Wissens ist, das ihr Gönner sie lehrt. Natürlich stellt sich die Frage, warum Denna unbedingt lernen möchte, Yllische Geschichtsknoten zu knüpfen. Es scheint, als hätte sie ein ebenso dunkles Geheimnis in ihrer Vergangenheit wie Kvothe, der alles daransetzt, so viel über die Chandrian herauszufinden, wie es ihm möglich ist. Wie er selbst scheint Denna ebenfalls keine Angehörigen mehr zu haben; beide sind auf sich allein gestellt. Interessant ist auch, dass Kvothe erst anfängt über Yllische Geschichtsknoten zu lernen, nachdem er aus Severen zurück ist. Der Anlass scheint die Truhe zu sein, die Meluan Lackless ihm zeigte und auf deren Oberfläche Kvothe ein feines geschnitztes Muster ausmachen kann:
„It's a flowing pattern, like scrollwork. But it doesn't repeat, it changes …“ A thought struck me. „It might be a Yllish story knot.“ TWMF, Kap. 139
Aber hier hören die Gemeinsamkeiten zwischen Kvothe und Denna nicht auf: beide mittellos, beide ohne Angehörigen, auf sich allein gestellt, müssen sie Wege finden zu überleben. Denna demonstriert, dass sie mindestens genauso viel über die Tricks, die man zum Überleben auf der Straße benötigt, weiß, wie Kvothe, was die Vermutung nahelegt, dass sie zu einem Zeitpunkt ihres Lebens ihre Brötchen damit verdiente, naive Adlige hinters Licht zu führen. Als wir Denna treffen, verdient sie ihren Lebensunterhalt allerdings anders: Sie ist eine Hure. Sie geht von Adligem zu Adligem, die sie im Austausch gegen ihre Gesellschaft für eine Weile aushalten, ihr teure Geschenke machen und ihr Zimmer im „Oaken Oar“ bezahlen (um nur ein Beispiel zu nennen). Kvothe wird die Art, wie sie ihren Lebensunterhalt verdient, allerdings erst viel später klar, als er ihr in Severen in eine dunkle Gasse folgt, in der sie einer anderen Hure hilft. Er folgt den beiden in ein Gasthaus und belauscht ihre Unterhaltung, die aus nichts anderem besteht als aus einem Monolog Dennas, da die gemurmelten Kommentare des anderen Mädchens praktischerweise zu leise sind, um sie zu verstehen:
„You poor, silly thing,“ Denna said softly. „Meeting you is worse than looking in a mirror.“
[…] „Third option. If you're certain you want to make a go of whoring, we can arrange it so you don't end up dead in a ditch. You've got a nice face, but you'll need proper clothes. […] And someone to teach you manners. […] And someone to get rid of that accent of yours. […] Because it's the only sensible way to do it,“ Denna said flatly.
Als das Mädchen immer noch nicht überzeugt ist, wieso eine gehobene Sprechweise, elegante Kleidung und ein höfisches Auftreten notwendig sind, um als Hure zu arbeiten, fährt Denna mit einem Vergleich fort und endet schließlich:
„So if you're going to be a whore, you do it smart. You don't want to be some dockside drab, you want to be a duchess. You want men to court you. Send you gifts. […] Yes gifts. If they pay, they'll feel like they own you. You saw how that turned out tonight. You can keep your accent and that low bodice and have sailors paw you for ha'penny a throw. Or you can learn some manners, get your hair done, and start entertaining gentleman callers. If you're interesting, and pretty, and you know how to listen, men will desire your company. They'll want to take you dancing as much as take you to bed. Then you have the control. Nobody makes a duchess pay for her room in advance. Nobody bends a duchess over a barrel in an ally then kicks her teeth once he's had his fun. […] No. […] Don't lie to yourself. Even the fanciest horse is still a horse. That means sooner or later, you're going to get ridden. […] Then you leave. […] If they want more than you're willing to give, that's the only way. You leave, quick and quiet in the night. But if you do, you'll burn your bridges. That's the price to pay. […] You need to decide what you want for yourself. You want to go home? There's a price. You want the freedom to say no? There's a price. There's always a price. […] What do you want more then anything else? What do you want so badly you'll pay anything to get it?“ TWMF, Kap. 72.
Dieser Monolog verrät uns mehr über Denna als vielleicht der ganze Rest der zwei Bände zusammengenommen. Er verrät uns, warum Denna ständig ihren Namen ändert, warum sie Imre oft mitten in der Nacht verlässt, ohne soviel als einen Zettel zurückzulassen und warum eine nicht abrechende Reihe von Gentleman ihr den Hof machen und vor allem, warum sie ihre Avancen zulässt. Am wichtigsten vielleicht verrät es uns, warum Denna so viel Angst davor zu haben scheint, einen Mann an sich heranzulassen. Sie ist zynisch, zynisch und bitter. Wie kann sie schließlich zwischen einem der zahllosen Männer, die ihr den Hof machen und Kovthe unterscheiden? Schließlich hat sie ihr Lächeln, ihre Gesellschaft und ihren Körper bereits an zahllose andere vor ihm verkauft. Dies scheint der entscheidende Unterschied zwischen Kvothe und Denna zu sein, der die beiden trennt. Oder? Tatsächlich gleicht Kvothe Denna in dieser Hinsicht genauso wie in allen anderen zuvor: Kvothe ist ebenfalls eine Hure und das hat nichts damit zu tun, dass er die Anzahl der Jungfrauen in Imre, Simmon zufolge, nach seiner Rückkehr aus Vintas dezimiert hat. Nein, Kvothe ist aus einem anderen Grund eine Hure und er selbst erfährt es erst, als er anfängt unter Vashet das Kämpfen zu lernen und zugibt, ein Musiker zu sein:
Vashet looked startled, then burst into laughter. She let my hands fall and shook her head in dismay. „A musician on top of everything else,“ she said. „Perfect. Does anyone else know?“
„What does it matter?“ I said. „I'm not ashamed of who I am.“
„No,“ she said. „Of course you're not. That's part of the problem. […] Okay. You should know about this as soon as possible. It will save us both trouble in the long run.“ She looked me in the eye. „You're a whore.“ TWMF, Kap. 113
Von einem der Adem kommend, scheint diese Anschuldigung absurd. Schließlich haben die Adem ein weit freieres Verhältnis zur körperlichen Liebe als die Menschen des Commonwealth und es ist keine Schande für sie mit anderen zu schlafen. Vashet aber meint etwas anderes:
„Can you think of a single time you have heard one of us shout? Raise our voice? Or even speak loudly enough we can be overheard?“
I thought for a moment, then shook my head.
„That is because for us, speaking is private. Intimate. Facial expressions too. And this ...“ She pressed her fingers to her throat. „The warmth a voice can make. The emotion it reveals. That is a very private thing.“
„And nothing carries more emotion than music,“ I said, understanding. It was a thought too strange for me to cope with all at once.
Vashet nodded gravely. „A family might sing together if they are close. A mother might sing to her child. A woman might sing to her man.“ A slight flush rose on Vashet's cheeks as she said this. „But only if they are very much in love, and very much alone.“
„But you?“ She gestured to me. „A musician? You do this to a whole room full of people. All at once. And for what? A few pennies? The price of a meal?“ She gave me a grave look. „And you do it again and again. Night after night. With anyone.“ TWMF, Kap. 114.
Kvothe hat mit Denna also weit mehr gemeinsam, als auf den ersten Blick offensichtlich ist. Bezeichnend ist auch, dass die Entwicklung beider parallel verläuft: Als Kvothe erfährt, dass Denna ihre Dienste an andere Männer verkauft, ist er selbst noch Jungfrau. Kurze Zeit später hat Felurian ihn in die Kunst der Liebe eingewiesen und er erfährt, dass er bei den Adem als Hure gilt.
Als wäre all dies noch nicht genug, gibt es noch eine letzte Gemeinsamkeit, die beide teilen: Sowohl Kovthe als auch Denna haben in ihrem Leben bereits körperliche Gewalt erfahren. Beide sind geschlagen worden und nicht nur von ihren Widersachern, sondern vielmehr von ihren Lehrern. Kurz nachdem Kvothe in der Universität ankommt, wird er vom Rat der Universitätslehrer zu einer Auspeitschung verurteilt. Statt zu fliehen, entscheidet Kvothe sich, zu bleiben, denn nur an der Universität kann er mehr über die Chandrian erfahren. Später wird er erneut ausgepeitscht, bis sein ganzer Körper mit feinen, silbrigen Narben übersät ist. Damit nicht genug: Als Kvothe bei den Adem ankommt, wird er dort keineswegs mit offenen Armen aufgenommen. Statt ihn zu unterrichten, verbringt Vashet ihre ersten Unterrichtsstunden damit, ihn mit einem Stock zu schlagen, wie sie selbst später zugibt, um ihn zu vertreiben. Aber Kvothe bleibt. Er nimmt die gegen ihn gerichtete körperliche Gewalt hin, um Tempis Ruf zu retten und vielleicht auch, weil er selbst das Ketani lernen möchte.
Der Vergleich mit Denna drängt sich auf: Auch sie bleibt bei ihrem Gönner, der sie regelmäßig schlägt, sodass ihr ganzer Körper mit blauen Flecken übersät ist. Sie tut dies, ihrer eigenen Aussage zufolge, weil nur er sie geheimes Wissen lehren kann. Kvothe selbst bemerkt die Parallelen zwischen ihren Lebenssituationen: Als beide sich zu einem Picknick treffen, beschließt er, einen erneuten Versuch zu starten, sie dazu zu überreden, ihren Gönner zu verlassen. Er sieht den blauen Fleck auf ihrem Bein und setzt gerade zu sprechen an, als Denna ihm zuvorkommt.
„What happened to your back?“ Denna asked softly […] „You're scarred all along your back. […] How did you get them?“ she asked.
„I caused some trouble at the University,“ I said somewhat sheepishly.
„They whipped you?“ she said, incredulous.
„Twice,“ I said.
„And you stay there?“ she asked as if she couldn't believe it. „After they did this to you?“
I shrugged it away. „There are worse things than whipping,“ I said. „There's nowhere else I can learn the things they teach here. When I want a thing it takes more than a little blood to …“
It was only then I realized what I was saying. The masters whipped me. Her patron beat her. And we both stayed. TWMF, Kap. 148.
Kvothe und Denna sind sich also so ähnlich, dass sie praktisch ein und dieselbe Person sein könnten. Der größte Unterschied zwischen ihnen beiden ist tatsächlich ihr Geschlecht. Natürlich handelt es sich hier nicht um echte Menschen, sondern um Charaktere in einer Geschichte; eine Geschichte, die sich komplett und vollkommen um Kvothe dreht, da er sie selbst erzählt und somit nicht nur Gegenstand sondern gleichzeitig der Schöpfer(gott) dieser Geschichte ist, wie er selbst betont:
„Very well, for simplicity's sake, let as assume I am the centre of creation. In doing this, let us pass over innumerable boring stories: the rise and fall of empires, sagas of heroism, ballads of tragic love. Let us hurry forward to the only tale of real importance.' His smile broadened. 'Mine.'“ TNOTW, Kap. 7.
Alle Personen in der Geschichte sind also nur wichtig in Bezug auf die Beziehung in der sie mit Kvothe stehen. Welche Funktion nimmt also Denna ein? Natürlich ist sie die Frau, die Kvothe liebt, doch sie ist viel mehr als das: Denna ist Kvothes Anima. Denna ist die Projektion eines Archetyps des allgemeinen Bewusstseins wie Jung es beschrieben hat, sie ist sozusagen Kvothes Seele, das Yin zu seinem Yang. Sie repräsentiert die weibliche Seite seiner Persönlichkeit. Dies ist auch der Grund, warum beide sich so ähnlich sind: Sie sind nicht zwei Personen, sondern nur die zwei Seiten einer Persönlichkeit.
Schön und gut, könnte man nun sagen, aber woher weiß man denn, dass Denna eine Anima ist und es sich hier nicht um eine einfache Liebesgeschichte handelt? Jung zufolge müssen Frauenpersonen in der Literatur bestimmte Charakteristika haben, um als Animas durchzugehen:
„Es gibt nun Frauentypen, die wie von Natur dazu gemacht scheinen Animaprojektionen aufzunehmen. Man könnte fast von einem bestimmten Typus reden. Unerläßlich ist der sogenannte 'Sphinx'-Charakter, die Zweideutigkeit oder Vieldeutigkeit; nicht eine vage Unbestimmtheit, in die man nichts hineinlegen kann, sondern eine verheißungsvolle Unbestimmtheit, mit dem sprechenden Schweigen einer Mona Lisa – alt und jung, Mutter und Tochter, von fragwürdiger Keuschheit, kindlich und von männerentwaffnender naiver Klugheit. Nicht jeder Mann von wirklichem Geist kann Animus sein, denn er muß weniger gute Ideen als vielmehr gute Worte haben, bedeutungsschwere Worte, in die man noch viel unausgesprochenes hineindeuten kann. Er muß auch etwas unverstanden sein oder wenigstens in irgendeiner Weise im Gegensatz zu seiner Umwelt stehen, damit die Idee der Aufopferung mit hineinkommen kann.“ Jung: Die Ehe als psychologische Beziehung (1925).
Mal sehen: Zweideutiges Verhalten, check. Fragwürdige Keuschheit, check. Männerentwaffnend, check. Auch auf Kvothe scheint die Definition als Animus, also als Gegenstück zu Denna zuzutreffen: Mann von Geist, check. Bedeutungsschwere Worte, check. Unverstanden und steht im Gegensatz zu seiner Umwelt, check.
Okay, Denna ist also Kvothes Anima. Was aber heißt das konkret für die Geschichte? Wenn man sich andere Geschichten ansieht, in denen Animapaare vorkommen, so fallen zwei Tendenzen ins Auge: Erstens: Es handelt sich (fast) immer um eine Liebesgeschichte, in der die Protagonisten hoffnungslos und unsterblich einander verfallen sind. Zweitens: Die Liebesgeschichten nehmen so gut wie immer ein tragisches Ende. Wenn man aus der Literatur eines lernen kann, dann, dass es anscheinend so gut wie unmöglich ist, sich mit seiner Seele, seiner weiblichen oder respektive männlichen Seite zu vereinen. Beispiele sind z.B. „Gone with the Wind“, in der Scarlett es bis zum Ende des Buches trotz Heirat nicht wirklich gelingt eine Liebesbeziehung mit Rhett Butler aufzubauen oder „Die Unendliche Geschichte“, in der Bastians Bemühungen, die Kindliche Kaiserin ein zweites Mal zu treffen, spektakulär misslingen. Wenn es den Protagonisten tatsächlich gelingt, sich mit ihrer Seele zu vereinen, dann immer nur für eine kurze Zeit. Viel interessanter finde ich persönlich allerdings die Rückschlüsse, die man auf sich selbst ziehen kann: Wenn Kvothe und Denna tatsächlich ein und dieselbe Person sind, weshalb wird Denna von vielen gehasst, werden Kvothe von allen geliebt wird? Vermutlich deshalb, weil man sich als Leser zunächst einmal immer mit der Hauptperson, also Kvothe, identifiziert. Selbst hat nun mal so gut wie niemand ein Problem damit, gutaussehend, überdurchschnittlich intelligent und begabt zu sein. Zum Problem wird das anscheinend nur, wenn jemand anderes genauso gutaussehend, intelligent, etc. ist und richtig schwierig wird es, wenn ausgerechnet diese Person vor den eigenen Annäherungsversuchen, Liebeserklärungen, etc. zurückscheut. Oder vielleicht wirkt Denna auch deshalb nicht so sympathisch, weil man an ihr nur die perfekte Seite sieht. Während man Kvothes Leiden und seine Selbstzweifel aus erster Hand mitkriegt, sieht man von Denna nur das, was sie Kvothe sehen lässt – und das ist nun einmal, beinahe, perfekt.
Um ehrlich zu sein, habe ich die Denna-Hasser da draußen nie ganz verstanden. Abgesehen von dem Verbrechen, nicht mit Kvothe zusammenzukommen, lässt Denna sich schließlich im Laufe des Buches nichts zuschulden kommen. Gut, sie ist bis zum Erbrechen perfekt; sie ist wunderschön, eine begabte Musikerin, der das, was andere sich durch harte Arbeit erwerben, scheinbar zuzufliegen scheint, kennt sämtliche Tricks, die man auf der Straße gebrauchen kann, gewinnt beim Kartenspiel und es bereitet ihr keinerlei Schwierigkeiten, die Fassade des Ankers hochzuklettern, um eine Nachricht in Kvothes Zimmer zu hinterlassen, nachdem Kvothe sie erst einmal auf die Idee gebracht hat. Die Liste ließe sich fortführen, aber es genügt, sie in einem Satz zusammenzufassen: Denna kann eigentlich alles, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. Und damit ähnelt sie auf erstaunliche Weise Kvothe selbst. Tatsächlich sind Denna und Kvothe sich so ähnlich, dass sie beizeiten wie Spiegelbilder erscheinen: Denna ist wunderschön und wickelt jeden Mann um ihren kleinen Finger, Kvothe ist unglaublich gutaussehend und alle Frauen fliegen auf ihn. Denna ist eine begnadete Musikerin, mit einer Stimme wie geschmolzenes Silber, die „The Lay of Sir Savien […] the most difficult song [Kvothe] has ever heard“ (TNOTW, Kap. 54) durch bloßes Zuhören lernt. Kvothe ist ein begnadeter Musiker, der ein zweiter Illien werden könnte. Tatsächlich werden sich, je weiter die Geschichte fortschreitet und je mehr wir über Denna erfahren, beide immer ähnlicher. Denna studiert nicht an der Universität, aber, genau wie Kvothe, versucht sie Wissen zu erlangen, zu dem der Zugriff schwer ist, einer der wichtigsten Gründe, warum sie sich dafür entscheidet, bei ihrem Gönner, Master Ash, zu bleiben. Am Ende von The Wise Mans Fear findet Kvothe heraus, dass sie in der Lage ist, Yllische Geschichtsknoten zu knüpfen; er entdeckt einen geflochtenen Zopf in ihrem Haar, der Kvothe zufolge beinahe „lovely“ bedeutet:
Her mouth made a perfect „o“ of surprise, and one hand went self-consciously to her hair. „You can read it?“ she said, her voice incredulous, her expression slightly horrified. […] „It's got six strands instead of four, but it's almost like a story knot, isn't it?“
„Almost?“ she said. „It's a damn sight more than almost.“ TWMF, Kap. 147
Aber lange bevor Kvothe selbst lernt, Yllische Geschichtsknoten zu lesen, kann Denna sie bereits knüpfen: Als Kvothe sie in Severen trifft, fallen ihm ein paar dünne geflochtene Zöpfe in ihrem Haar auf, die Denna ab und zu auflöst und in einem anderen Muster flicht. Die Vermutung drängt sich auf, dass dies ein Teil des Wissens ist, das ihr Gönner sie lehrt. Natürlich stellt sich die Frage, warum Denna unbedingt lernen möchte, Yllische Geschichtsknoten zu knüpfen. Es scheint, als hätte sie ein ebenso dunkles Geheimnis in ihrer Vergangenheit wie Kvothe, der alles daransetzt, so viel über die Chandrian herauszufinden, wie es ihm möglich ist. Wie er selbst scheint Denna ebenfalls keine Angehörigen mehr zu haben; beide sind auf sich allein gestellt. Interessant ist auch, dass Kvothe erst anfängt über Yllische Geschichtsknoten zu lernen, nachdem er aus Severen zurück ist. Der Anlass scheint die Truhe zu sein, die Meluan Lackless ihm zeigte und auf deren Oberfläche Kvothe ein feines geschnitztes Muster ausmachen kann:
„It's a flowing pattern, like scrollwork. But it doesn't repeat, it changes …“ A thought struck me. „It might be a Yllish story knot.“ TWMF, Kap. 139
Aber hier hören die Gemeinsamkeiten zwischen Kvothe und Denna nicht auf: beide mittellos, beide ohne Angehörigen, auf sich allein gestellt, müssen sie Wege finden zu überleben. Denna demonstriert, dass sie mindestens genauso viel über die Tricks, die man zum Überleben auf der Straße benötigt, weiß, wie Kvothe, was die Vermutung nahelegt, dass sie zu einem Zeitpunkt ihres Lebens ihre Brötchen damit verdiente, naive Adlige hinters Licht zu führen. Als wir Denna treffen, verdient sie ihren Lebensunterhalt allerdings anders: Sie ist eine Hure. Sie geht von Adligem zu Adligem, die sie im Austausch gegen ihre Gesellschaft für eine Weile aushalten, ihr teure Geschenke machen und ihr Zimmer im „Oaken Oar“ bezahlen (um nur ein Beispiel zu nennen). Kvothe wird die Art, wie sie ihren Lebensunterhalt verdient, allerdings erst viel später klar, als er ihr in Severen in eine dunkle Gasse folgt, in der sie einer anderen Hure hilft. Er folgt den beiden in ein Gasthaus und belauscht ihre Unterhaltung, die aus nichts anderem besteht als aus einem Monolog Dennas, da die gemurmelten Kommentare des anderen Mädchens praktischerweise zu leise sind, um sie zu verstehen:
„You poor, silly thing,“ Denna said softly. „Meeting you is worse than looking in a mirror.“
[…] „Third option. If you're certain you want to make a go of whoring, we can arrange it so you don't end up dead in a ditch. You've got a nice face, but you'll need proper clothes. […] And someone to teach you manners. […] And someone to get rid of that accent of yours. […] Because it's the only sensible way to do it,“ Denna said flatly.
Als das Mädchen immer noch nicht überzeugt ist, wieso eine gehobene Sprechweise, elegante Kleidung und ein höfisches Auftreten notwendig sind, um als Hure zu arbeiten, fährt Denna mit einem Vergleich fort und endet schließlich:
„So if you're going to be a whore, you do it smart. You don't want to be some dockside drab, you want to be a duchess. You want men to court you. Send you gifts. […] Yes gifts. If they pay, they'll feel like they own you. You saw how that turned out tonight. You can keep your accent and that low bodice and have sailors paw you for ha'penny a throw. Or you can learn some manners, get your hair done, and start entertaining gentleman callers. If you're interesting, and pretty, and you know how to listen, men will desire your company. They'll want to take you dancing as much as take you to bed. Then you have the control. Nobody makes a duchess pay for her room in advance. Nobody bends a duchess over a barrel in an ally then kicks her teeth once he's had his fun. […] No. […] Don't lie to yourself. Even the fanciest horse is still a horse. That means sooner or later, you're going to get ridden. […] Then you leave. […] If they want more than you're willing to give, that's the only way. You leave, quick and quiet in the night. But if you do, you'll burn your bridges. That's the price to pay. […] You need to decide what you want for yourself. You want to go home? There's a price. You want the freedom to say no? There's a price. There's always a price. […] What do you want more then anything else? What do you want so badly you'll pay anything to get it?“ TWMF, Kap. 72.
Dieser Monolog verrät uns mehr über Denna als vielleicht der ganze Rest der zwei Bände zusammengenommen. Er verrät uns, warum Denna ständig ihren Namen ändert, warum sie Imre oft mitten in der Nacht verlässt, ohne soviel als einen Zettel zurückzulassen und warum eine nicht abrechende Reihe von Gentleman ihr den Hof machen und vor allem, warum sie ihre Avancen zulässt. Am wichtigsten vielleicht verrät es uns, warum Denna so viel Angst davor zu haben scheint, einen Mann an sich heranzulassen. Sie ist zynisch, zynisch und bitter. Wie kann sie schließlich zwischen einem der zahllosen Männer, die ihr den Hof machen und Kovthe unterscheiden? Schließlich hat sie ihr Lächeln, ihre Gesellschaft und ihren Körper bereits an zahllose andere vor ihm verkauft. Dies scheint der entscheidende Unterschied zwischen Kvothe und Denna zu sein, der die beiden trennt. Oder? Tatsächlich gleicht Kvothe Denna in dieser Hinsicht genauso wie in allen anderen zuvor: Kvothe ist ebenfalls eine Hure und das hat nichts damit zu tun, dass er die Anzahl der Jungfrauen in Imre, Simmon zufolge, nach seiner Rückkehr aus Vintas dezimiert hat. Nein, Kvothe ist aus einem anderen Grund eine Hure und er selbst erfährt es erst, als er anfängt unter Vashet das Kämpfen zu lernen und zugibt, ein Musiker zu sein:
Vashet looked startled, then burst into laughter. She let my hands fall and shook her head in dismay. „A musician on top of everything else,“ she said. „Perfect. Does anyone else know?“
„What does it matter?“ I said. „I'm not ashamed of who I am.“
„No,“ she said. „Of course you're not. That's part of the problem. […] Okay. You should know about this as soon as possible. It will save us both trouble in the long run.“ She looked me in the eye. „You're a whore.“ TWMF, Kap. 113
Von einem der Adem kommend, scheint diese Anschuldigung absurd. Schließlich haben die Adem ein weit freieres Verhältnis zur körperlichen Liebe als die Menschen des Commonwealth und es ist keine Schande für sie mit anderen zu schlafen. Vashet aber meint etwas anderes:
„Can you think of a single time you have heard one of us shout? Raise our voice? Or even speak loudly enough we can be overheard?“
I thought for a moment, then shook my head.
„That is because for us, speaking is private. Intimate. Facial expressions too. And this ...“ She pressed her fingers to her throat. „The warmth a voice can make. The emotion it reveals. That is a very private thing.“
„And nothing carries more emotion than music,“ I said, understanding. It was a thought too strange for me to cope with all at once.
Vashet nodded gravely. „A family might sing together if they are close. A mother might sing to her child. A woman might sing to her man.“ A slight flush rose on Vashet's cheeks as she said this. „But only if they are very much in love, and very much alone.“
„But you?“ She gestured to me. „A musician? You do this to a whole room full of people. All at once. And for what? A few pennies? The price of a meal?“ She gave me a grave look. „And you do it again and again. Night after night. With anyone.“ TWMF, Kap. 114.
Kvothe hat mit Denna also weit mehr gemeinsam, als auf den ersten Blick offensichtlich ist. Bezeichnend ist auch, dass die Entwicklung beider parallel verläuft: Als Kvothe erfährt, dass Denna ihre Dienste an andere Männer verkauft, ist er selbst noch Jungfrau. Kurze Zeit später hat Felurian ihn in die Kunst der Liebe eingewiesen und er erfährt, dass er bei den Adem als Hure gilt.
Als wäre all dies noch nicht genug, gibt es noch eine letzte Gemeinsamkeit, die beide teilen: Sowohl Kovthe als auch Denna haben in ihrem Leben bereits körperliche Gewalt erfahren. Beide sind geschlagen worden und nicht nur von ihren Widersachern, sondern vielmehr von ihren Lehrern. Kurz nachdem Kvothe in der Universität ankommt, wird er vom Rat der Universitätslehrer zu einer Auspeitschung verurteilt. Statt zu fliehen, entscheidet Kvothe sich, zu bleiben, denn nur an der Universität kann er mehr über die Chandrian erfahren. Später wird er erneut ausgepeitscht, bis sein ganzer Körper mit feinen, silbrigen Narben übersät ist. Damit nicht genug: Als Kvothe bei den Adem ankommt, wird er dort keineswegs mit offenen Armen aufgenommen. Statt ihn zu unterrichten, verbringt Vashet ihre ersten Unterrichtsstunden damit, ihn mit einem Stock zu schlagen, wie sie selbst später zugibt, um ihn zu vertreiben. Aber Kvothe bleibt. Er nimmt die gegen ihn gerichtete körperliche Gewalt hin, um Tempis Ruf zu retten und vielleicht auch, weil er selbst das Ketani lernen möchte.
Der Vergleich mit Denna drängt sich auf: Auch sie bleibt bei ihrem Gönner, der sie regelmäßig schlägt, sodass ihr ganzer Körper mit blauen Flecken übersät ist. Sie tut dies, ihrer eigenen Aussage zufolge, weil nur er sie geheimes Wissen lehren kann. Kvothe selbst bemerkt die Parallelen zwischen ihren Lebenssituationen: Als beide sich zu einem Picknick treffen, beschließt er, einen erneuten Versuch zu starten, sie dazu zu überreden, ihren Gönner zu verlassen. Er sieht den blauen Fleck auf ihrem Bein und setzt gerade zu sprechen an, als Denna ihm zuvorkommt.
„What happened to your back?“ Denna asked softly […] „You're scarred all along your back. […] How did you get them?“ she asked.
„I caused some trouble at the University,“ I said somewhat sheepishly.
„They whipped you?“ she said, incredulous.
„Twice,“ I said.
„And you stay there?“ she asked as if she couldn't believe it. „After they did this to you?“
I shrugged it away. „There are worse things than whipping,“ I said. „There's nowhere else I can learn the things they teach here. When I want a thing it takes more than a little blood to …“
It was only then I realized what I was saying. The masters whipped me. Her patron beat her. And we both stayed. TWMF, Kap. 148.
Kvothe und Denna sind sich also so ähnlich, dass sie praktisch ein und dieselbe Person sein könnten. Der größte Unterschied zwischen ihnen beiden ist tatsächlich ihr Geschlecht. Natürlich handelt es sich hier nicht um echte Menschen, sondern um Charaktere in einer Geschichte; eine Geschichte, die sich komplett und vollkommen um Kvothe dreht, da er sie selbst erzählt und somit nicht nur Gegenstand sondern gleichzeitig der Schöpfer(gott) dieser Geschichte ist, wie er selbst betont:
„Very well, for simplicity's sake, let as assume I am the centre of creation. In doing this, let us pass over innumerable boring stories: the rise and fall of empires, sagas of heroism, ballads of tragic love. Let us hurry forward to the only tale of real importance.' His smile broadened. 'Mine.'“ TNOTW, Kap. 7.
Alle Personen in der Geschichte sind also nur wichtig in Bezug auf die Beziehung in der sie mit Kvothe stehen. Welche Funktion nimmt also Denna ein? Natürlich ist sie die Frau, die Kvothe liebt, doch sie ist viel mehr als das: Denna ist Kvothes Anima. Denna ist die Projektion eines Archetyps des allgemeinen Bewusstseins wie Jung es beschrieben hat, sie ist sozusagen Kvothes Seele, das Yin zu seinem Yang. Sie repräsentiert die weibliche Seite seiner Persönlichkeit. Dies ist auch der Grund, warum beide sich so ähnlich sind: Sie sind nicht zwei Personen, sondern nur die zwei Seiten einer Persönlichkeit.
Schön und gut, könnte man nun sagen, aber woher weiß man denn, dass Denna eine Anima ist und es sich hier nicht um eine einfache Liebesgeschichte handelt? Jung zufolge müssen Frauenpersonen in der Literatur bestimmte Charakteristika haben, um als Animas durchzugehen:
„Es gibt nun Frauentypen, die wie von Natur dazu gemacht scheinen Animaprojektionen aufzunehmen. Man könnte fast von einem bestimmten Typus reden. Unerläßlich ist der sogenannte 'Sphinx'-Charakter, die Zweideutigkeit oder Vieldeutigkeit; nicht eine vage Unbestimmtheit, in die man nichts hineinlegen kann, sondern eine verheißungsvolle Unbestimmtheit, mit dem sprechenden Schweigen einer Mona Lisa – alt und jung, Mutter und Tochter, von fragwürdiger Keuschheit, kindlich und von männerentwaffnender naiver Klugheit. Nicht jeder Mann von wirklichem Geist kann Animus sein, denn er muß weniger gute Ideen als vielmehr gute Worte haben, bedeutungsschwere Worte, in die man noch viel unausgesprochenes hineindeuten kann. Er muß auch etwas unverstanden sein oder wenigstens in irgendeiner Weise im Gegensatz zu seiner Umwelt stehen, damit die Idee der Aufopferung mit hineinkommen kann.“ Jung: Die Ehe als psychologische Beziehung (1925).
Mal sehen: Zweideutiges Verhalten, check. Fragwürdige Keuschheit, check. Männerentwaffnend, check. Auch auf Kvothe scheint die Definition als Animus, also als Gegenstück zu Denna zuzutreffen: Mann von Geist, check. Bedeutungsschwere Worte, check. Unverstanden und steht im Gegensatz zu seiner Umwelt, check.
Okay, Denna ist also Kvothes Anima. Was aber heißt das konkret für die Geschichte? Wenn man sich andere Geschichten ansieht, in denen Animapaare vorkommen, so fallen zwei Tendenzen ins Auge: Erstens: Es handelt sich (fast) immer um eine Liebesgeschichte, in der die Protagonisten hoffnungslos und unsterblich einander verfallen sind. Zweitens: Die Liebesgeschichten nehmen so gut wie immer ein tragisches Ende. Wenn man aus der Literatur eines lernen kann, dann, dass es anscheinend so gut wie unmöglich ist, sich mit seiner Seele, seiner weiblichen oder respektive männlichen Seite zu vereinen. Beispiele sind z.B. „Gone with the Wind“, in der Scarlett es bis zum Ende des Buches trotz Heirat nicht wirklich gelingt eine Liebesbeziehung mit Rhett Butler aufzubauen oder „Die Unendliche Geschichte“, in der Bastians Bemühungen, die Kindliche Kaiserin ein zweites Mal zu treffen, spektakulär misslingen. Wenn es den Protagonisten tatsächlich gelingt, sich mit ihrer Seele zu vereinen, dann immer nur für eine kurze Zeit. Viel interessanter finde ich persönlich allerdings die Rückschlüsse, die man auf sich selbst ziehen kann: Wenn Kvothe und Denna tatsächlich ein und dieselbe Person sind, weshalb wird Denna von vielen gehasst, werden Kvothe von allen geliebt wird? Vermutlich deshalb, weil man sich als Leser zunächst einmal immer mit der Hauptperson, also Kvothe, identifiziert. Selbst hat nun mal so gut wie niemand ein Problem damit, gutaussehend, überdurchschnittlich intelligent und begabt zu sein. Zum Problem wird das anscheinend nur, wenn jemand anderes genauso gutaussehend, intelligent, etc. ist und richtig schwierig wird es, wenn ausgerechnet diese Person vor den eigenen Annäherungsversuchen, Liebeserklärungen, etc. zurückscheut. Oder vielleicht wirkt Denna auch deshalb nicht so sympathisch, weil man an ihr nur die perfekte Seite sieht. Während man Kvothes Leiden und seine Selbstzweifel aus erster Hand mitkriegt, sieht man von Denna nur das, was sie Kvothe sehen lässt – und das ist nun einmal, beinahe, perfekt.